F: Ich bin Sammler und möchte meine Wetterlampen ausprobieren. Kann ich Lampenöl verwenden?

A: Verwenden sie keinesfalls Lampenöl - außer bei Öllampen! Die im Benzintopf befindliche Watte saugt sich damit voll, damit ist die Lampe hin. Es muß der Docht und die Watte gewechselt und der Topf gereinigt werden, was sehr aufwendig ist.
Verwenden sie auch kein Fahrzeugbenzin, das rußt und ist gesundheitsschädlich. Der Lampe tut es allerdings nichts...
In der Verwendungsvorschrift für Benzinlampen wird Wetterlampenbenzin 60/140 vorgeschrieben, doch das wird nicht mehr hergestellt.

Ich empfehle ihnen, Reinigungsbenzin/Waschbenzin zu verwenden, welches sie u.a. in Baumärkten bekommen. Es ist minimal flüchtiger als das spezielle Wetterlampenbenzin, doch da wir als Sammler die Lampen nicht untertage einsetzen, spielt das keine Rolle. Ich konnte auch bisher zwischen Feuerzeug- und Reinigungsbenzin keinen Unterschied feststellen - wenn man davon absieht, daß das Feuerzeugbenzin teurer ist.


Eine Ölwetterlampe unterscheidet sich von einer Benzinwetterlampe dadurch, daß keine Watte im Topf ist. Außerdem haben Ölwetterlampen meistens keine Zündvorrichtung und nur eine einfache Dochtverstellung mit einem abgewinkelten Draht.

F: Auf welche Weise lässt sich die Lampe löschen?

A: Für das Löschen der Lampe gibt es zwei gebräuchliche Methoden: ein Schlag mit der flachen Hand gegen den Boden (Ruhrgebiet), oder man nimmt die Lampe am Haken, läßt sie "fallen" und stoppt sie dann hart am ausgestreckten Arm (Sachsen).



F: Was kostet die Reparatur meiner Lampe?

A: Bitte schicken sie mir zunächst ein paar Fotos, damit eine Grobabschätzung erfolgen kann. Einen genauen Kostenvoranschlag kann ich erst erstellen, wenn sie mir die Lampe zuschicken.



F: Meine Wetterlampe läßt sich nicht öffnen, was soll ich tun?

A: 1. Niemals Gewalt anwenden, sie zerstören nur die Lampe. Die Lampen verfügen in der Regel über einen magnetbetätigten Federkraftverschluß. Die Feder ist so stark, daß man dafür einen Elektromagneten benötigt. "Supermagnete" sind wirkungslos; erst recht, wenn die Lampe verrostet oder dreckig ist. Schicken Sie mir die Lampe zu, damit ich sie fachmännisch öffnen kann.



F: Wie kann ich meine alte Karbidlampe wieder in Betrieb nehmen?

A: Am besten gar nicht. Wer sich damit nicht auskennt, kann sich und andere ernsthaft verletzen. Eine Karbidlampe basiert auf der Reaktion von festem Kalziumkarbid mit Wasser zu Azetylengas. Ist die Lampe verstopft, so baut sich Druck auf und sie explodiert. Genauer nachlesen kann man das hier: Karl Heupel: Karbidlampentypen.



F: Meine alte Akkulampe brennt nur noch kurz und trüb. Verkaufen sie Kalilauge?

A: Nein. Kalilauge ist ätzend, außerdem nimmt sie CO2 aus der Atmosphäre auf, weshalb sie nicht lange fertig gelagert werden kann. Weiterhin ist das Laugenwechseln eine Riesensauerei und ohne Schutzausrüstung wie Gummihandschuhe, Augenschutzbrille und Mundschutz sollte man das nicht angehen. Alte Lauge ist bei der Schadstoffsammelstelle abzugeben und keinesfalls ins Abwasser zu schütten! Eine sehr gute Anleitung mit allem Wissenswerten zu elektrischen Grubenlampen finden sie hier.



F: Wie setze ich in die Lampe einen Docht ein? Über das Schraubrädchen am Boden kann ich den vorhandenen Docht nur ca. 1 cm aus- bzw. einfahren.

A: Bei sachgemäßer Behandlung der Lampe muß der Docht nicht getauscht werden, da er nicht verbrennt. Es brennt nur das gasförmige Benzin oberhalb des Dochtes.
Sollte ein Dochtwechsel aber dennoch notwendig sein, dann geht das so:
Bei Lampen vom Typ Friemann&Wolf 400 und baugleichen Systemen entfernen Sie zunächst mit einer kleinen Zange den Dochtschieber (seitlich abziehen). Danach läßt sich durch linksdrehen die Dochthülse leicht entfernen, den Docht mitsamt der Dochthülse nach oben herausschrauben. Den Docht austauschen, danach Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Wenn der Docht zu tief sitzen sollte, kann man versuchen, ihn vorsichtig mit einer kleinen Zange zu erfassen und ein Stück herauszuziehen.
Die Demontage/Montage ist jedoch nicht einfach und ohne Tücken, ich rate ihnen, dies nur bei entsprechender Erfahrung mit mechanischen Dingen selbst zu versuchen, ebenso wie den Dochtwechsel. Bei Lampen vom Typ Seippel Z.L. und ähnlichen ist der Dochtwechsel einfacher.


Dochtwechsel-Video für Seippel-Lampen


F: Wie befülle ich meine Benzinwetterlampe richtig?

A: Das Lampen-Oberteil wird von dem Lampentopf abgeschraubt, desgleichen die Füllschraube neben dem Brenner. In die Füllöffnung werden ca. 50 g Benzin gegossen, welches von der im Lampentopf befindlichen Watte aufgesaugt wird.
Nach erfolgter Füllung ist der Topf umzukehren, damit das Benzin, welches von der Watte nicht aufgesaugt wurde, abfließt.
Überfüllte Lampen können nicht brennen, sie werden heiß und die Flamme flackert. Deshalb ist bei Füllung der Lampen Vorstehendes zu beachten.



F: Aus meiner Lampe tritt am Topfboden immer wieder Benzin aus. Ist die Lampe defekt?

A: In der Regel ist nicht die Lampe kaputt, sondern nur etwas zuviel Benzin eingefüllt (siehe eins drüber). Eine Benzinwetterlampe in Normalgröße brennt etwas über acht Stunden mit einer Füllung - Schichtzeit plus Reserve.



F: Ich will 100 Federn und Reibrädchen kaufen. Lässt sich preislich noch was machen?

A: Leider ist es aufgrund der nur begrenzt verfügbaren Teile in der Regel nicht möglich, Mengenrabatte zu gewähren.