"130 Jahre Grubenlampen- und Akkumulatorenfertigung in Zwickau"

Geschichte der Firma Friemann & Wolf und ihrer Nachfolger





Dem Autor gebührt das Verdienst, dieses wichtige Kapitel Zwickauer Bergbau- und Industriegeschichte – und nicht nur Zwickaus, auch Deutschlands und Europas, ja, der gesamten Welt – ausführlich dargestellt zu haben. Auch für den interessierten Grubenlampensammler bringt "130 Jahre Grubenlampen- und Akkumulatorenfertigung in Zwickau" noch neue, bisher unbekannte Aspekte der Geschichte von Friemann & Wolf zutage.

Leider wurden die Gründe, die – neben dem Rückgang des deutschen Bergbaus seit den späten achtziger Jahren – für den Untergang der der einst weltbekannten und technologisch führenden deutschen Grubenlampenindustrie ursächlich waren, nicht beleuchtet. Der Trend zu kabellosen LED-Kopflampen mit LiOn-Akkumulatoren wurde sowohl in Ost- wie Westdeutschland völlig verschlafen. Dieser Bereich wird heute völlig von fernöstlichen Herstellern dominiert, denen es nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang, völlig wartungsfreie, billige und mit allen notwendigen Zulassungen versehene Grubenlampen auf den Markt zu bringen. Zulange hatten sich die deutschen Herstellen – FRIWO, CEAG und GLZ – auf ihren erprobten Technologien des nassen NiCd-Akkus am Gürtel und Kopfstück mit Glühlampe ausgeruht.

Die ausführliche Vorstellung der am Standort Zwickau vertretenen Nachfolgefirmen ist sicherlich deren Sponsoring geschuldet, was auch vollkommen verständlich und legitim ist. Nichtsdestoweniger hätte hier die Würze in der Kürze gelegen.



Ein besonderer Dank gebührt der ausführlichen Bebilderung des Buches, wenn auch aufgrund der breitgefächerten Produktpalette der Firma Friemann & Wolf sowie ihrer Nachfolger ein solches Unterfangen wohl niemals den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann oder will.

Als Zwickauer sind mir die meisten Werksanlagen vertraut und zum UTP (Unterrichtstag in der Produktion) , der für die Schüler in den Siebzigern in der DDR eingeführt wurde, habe ich Kopflampenkabel konfektioniert und auch Kabelhandlampen (10310 15100, S. 452) montiert – allerdings nicht in den Baracken im Werk II, wie vom Autor angegeben, sondern im Maschinenhaus des stillgelegten Hoffnungschachtes in Schedewitz. Schülerproduktion fand also auch anderswo statt.

Insofern habe auch ich einen winzigen Anteil an der Firmengeschichte. ;)